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Vorbemerkungen
Strichätzung oder Autotypie?
Marginalnummern und Randdrucke
Wasserzeichen 'spiegelverkehrt'
Plattenfehler '1 mit Punkt' und die Retusche

Einleitung:
Vorbemerkungen

technischer Bezug:
Strichätzung oder Autotypie?
Marginalnummern und Randdrucke
Wasserzeichen "spiegelverkehrt"
Plattenfehler "1 mit Punkt" und die Retusche

Marginalnummern und Randdrucke

Randdruck 1 Randdruck 2 Randdruck 3
Randdruck 1
bis Ende 1926
Randdruck 2
1926-1933
Randdruck 3
1937-Linienzähnung

  

Die Druckerei H. H. Thiele stellte von 1852 an Briefmarken und Ganzsachen für die Dänische Post sowie für die Kolonie Dänisch-Westindien, den Landesteil Island, das Abstimmungsgebiet Schleswig und einen Briefmarken-Wert für Finnland her. Am 23. Januar 1912 zerstörte ein Feuer große Teile der Werkstatt mit Maschinen, Druckplatten, Druckmaterial und anderem Zubehör. Im Sommer 1912 konnte die Produktion wieder aufgenommen werden.

Ab Herbst 1914 wurden Briefmarken auf Papier mit Wasserzeichen "Kreuze mehrfach" gedruckt. Dazu wurde in einer Übereinkunft zwischen dem Generaldirektorat für Post- und Transportwesen und H. H. Thieles Buchdruckerei mit Geltung ab dem 1. April 1913 festgelegt, dass alle Briefmarkenbogen jedes Auftrages unabhängig von den verschiedenen Wertstufen in jeder Ecke mit dem gleichen von der Generaldirektion bestimmten Kontrollvermerk zu versehen sind (aus "De klassiske Marginalnumre - Danmarks Frimærker 1910-1930", Knud Juul, 1987). Ebenso wurde mit der Einführung des neuen Wasserzeichenpapieres mit der Zählung der Druckaufträge neu bei "1" begonnen.

Die drei Typen der Marginalnummern Die alphanumerische Marginalnummer (Bogenrand-Nummer) besteht in der Regel aus dem Numero-Zeichen "№" mit zwei Balken unter dem Ordinal-o, der Nummer des Druckauftrages und einem nachgesetzten Großbuchstaben. Ein Druckauftrag kann mehrere Wertstufen einer oder verschiedener Ausgaben betreffen, die alle die gleiche Marginalnummer erhalten. Einer Auftragsnummer können verschiedene Buchstaben nachgesetzt sein. Die Briefmarkenbogen erhielten außerdem einen Randdruck in Form von Strichleisten auf allen vier Bogenrändern, der ab 1925 geändert wurde. Der gesamte Randdruck erfolgte in der Farbe der Rahmenzeichnung des Wertstempels. Im unteren Bogenrand wurden die Marginalnummern kopfstehend gedruckt. Von den vorgenannten Regelungen sind die isländischen Ausgaben "Zwei Könige" und "König Christian X." je mit Dienstmarken sowie die Ausgabe "Landschaften" betroffen.

Das Wasserzeichenpapier wurde schon immer von der staatlichen Stelle der privaten Druckerei zur Verfügung gestellt und musste einschließlich Druckproben und -abfall vollständig abgerechnet werden. Im vorliegenden Fall wurde geregelt, dass die Auftragsnummer einer Papierlieferung zugeordnet wurde. Der nachgesetzte Kontrollbuchstabe wurde, vermutlich innerbetrieblich in der Druckerei, dem verantwortlichen Mitarbeiter zugeordnet. In Listen der Post kommt der Buchstabe nicht vor. Ab Ende 1925 wurde, laut Kohl-Briefmarkenhandbuch wegen Papiereinsparung, eine neue Form des Randdruckes, nur noch mit Strichleisten auf den beiden Seitenrändern sowie mit den vier Marginalnummern, angewendet. In der Druckerei Thiele wurden laut "De klassiske Marginalnumre ..." (siehe oben) in Randdruck 1 die Nummern 1 - 278 und in Randdruck 2 die Nummern 279 - 460 verwendet. Die Nummer "463 Y" wurde aber im Juli 1934 der fünften und letzten Auflage des isländischen 50-Aurar-Wertes "Landschaften" zugeordnet.

Inzwischen war für die neu eingerichtete Postdruckerei eine Stahlstich-Druckmaschine bei der Firma Goebel in Darmstadt angeschafft worden, auf der nun vom 1. Juli 1933 an, viele Jahre lang, 'innerbetrieblich' weitere Briefmarkenausgaben gedruckt wurden. Die Postdruckerei begann bei den Stichtiefdruck-Ausgaben für Dänemark sowie Grönland mit einer neuen Art der Kennzeichnung der Schalterbogen. Als Konsequenz aus der Anschaffung einer eigenen Druckerpresse erhielt die Druckerei Thiele keine weiteren neuen Aufträge von der Post. Lediglich einige Nachauflagen wurden noch bis 1934 gedruckt, unter anderem der schon erwähnte Wert zu 50 Aurar "Landschaften".

Der Druck von Ganzsachen erfolgte weiterhin im Buchdruck-Verfahren aber nicht bei Thiele. Die Post ließ mit den vorhandenen Thiele-Wertstempel-Druckplatten von nun an bei der Druckerei Jørgensen & Co. in Kopenhagen drucken, die bis dahin schon mit dem Druck von Postformularen beauftragt war. Von dort stammt auch als einziger Briefmarkendruck der Firma, die siebente und letzte Auflage des 1-Eyrir-Wertes "Christian X.". Obwohl auf anderem Papier, mit anderer Zähnung und in einer anderen Druckerei hergestellt, erhielt diese Auflage von November 1937 noch die an die 50-Aurar-Nachauflage von 1934 anschließende Marginalnummer "464".

Vorkommen der Randdrucke bei "Christian X."-Briefmarken
Randdruck 1 Strichätzung
Randdruck 2 Strichätzung Autotypie
Randdruck 3 Autotypie

Randdruck 1: Für Island wurden erstmals Ende 1914 die Werte zu 3 und 5 Aurar im Muster "Zwei Könige" mit Randleisten auf allen vier Bogenrändern und viermal die Marginalnummer "№ 14-D" in hoher schlanker Mediäval-Schrift herausgegeben.
Randdruck 2: Ab Ende 1925 wurde, laut Kohl-Briefmarkenhandbuch wegen Papiereinsparung, eine neue Form des Randdruckes, nur noch auf den beiden Seitenrändern sowie mit den vier Marginalnummern in kleinerer Egyptienne-Schrift, angewendet.
Randdruck 3: Im Jahr 1937 erfolgte als einzige Ausnahme der Druck der letzten Nachauflage des 1-Eyrir-Wertes mit Thiele-Druckplatten in der Druckerei Jørgensen & Co., Kopenhagen. Dieser Druck ohne Randleisten, auf dickerem Papier ohne Wasserzeichen, weist nur die vier Marginalnummern in kleinerer Antiqua-Schrift ohne Buchstaben auf.

 

 

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