Die ersten isländischen Poststempel
Antiqua- und Grotesk-Typen sowie
Dreiring-Nummernstempel "236" und "237"

Roland Daebel

(erweiterte Fassung von "Die ersten isländischen Poststempel - Antiqua- und Grotesk-Typen", in
"Philatelistische Nachrichten" Nr. 3/2000 der FG Nordische Staaten e.V., Island-Seiten 525-530)

Einleitung:
Vorbemerkungen und Besonderheiten
dänische Nummernstempel:
"236" | "237"
dänische Ortsstempel:
BERUFJORD | REYKJAVÍK | SEYÐISFJÖRÐUR
Antiqua-Ortsstempel:
AKUREYRI | BJARNARNES | BÆR | ÐALASYSLA | DJÚPIVOGUR | EGILSTAÐIR | ESKIFJÓRÐUR | GRENJAÐARSTAÐUR | HJARÐARHOLT
HRAUNGERÐI | ÍSAFJÖRÐUR | KIRJUBÆJARKLAUST: | MIKLAHOLT | MIKLIBÆR | REYKJAVÍK | SEYÐISFJÖRÐUR | STRANDASÝSLA
STYKKISHÓLMUR | SVEINSTAÐIR | VESTMANNAEYJAR | VÖLLUR
Grotesk-Ortsstempel:
DYRAFJÖRÐUR | REYKJAVÍK | SAUÐÁRKRÓKUR | SKAGAFJAÐARSÝSLA | VOPNAFJÖRÐUR | ÞINGEYJARSÝSLA

Vorbemerkungen

Erst seit 1870 wurden von den dänischen Postämtern auf Island (nur für den Auslandspostverkehr - speziell mit Dänemark) dänische Briefmarken und dänische Orts- und Dreikreis-Nummem-Stempel verwendet. Der dänische Grotesk-Stempel mit Antiqua-Ziffern (Typ D2) von REYKJAVIK wurde bis 1888 weiter verwendet - teilweise auch zur nachträglichen Entwertung von Skilding-Briefmarken. Der dänische Nummernstempel (Typ D1) "236" wird sogar in den 1930er Jahren als "Notstempel" verwendet.

Ab dem 1. Januar 1873 übernahm die isländische Landeskasse alle Postdienste und die Ausrüstungen (Island wurde 1874 mit Einführung einer Verfassung Landesteil Dänemarks mit innerer beschränkter Selbstverwaltung). Nun wurden nach und nach die so genannten "isländischen" Antiqua-Ortsstempel (Typ A) eingesetzt. 1880 folgte der letzte Stempel dieses Typs. Weiter ging es ab 1883 mit den Grotesk-Ortsstempeln (Typ G) - auch Lapidar-Stempel genannt.
Alle Stempel wurden in Dänemark geschnitten und teils auch dort repariert. Die Ziffern für die Tages- und Monatsangaben wurden wie Lettern gesteckt und unterlagen somit einer mehr oder weniger großen Abnutzung. Teilweise wurden diese Stempel bis in die 30er Jahre benutzt.

Es wird, wenn notwendig, angegeben, ob ein Stempel in falscher isländischer Schreibweise vorliegt. Die Erstellung und Übermittlung sowie letztlich die Ausführung der Aufträge in Dänemark ergab bei einigen Schreibweisen mit den speziellen isländischen Buchstaben Irrungen.

Aus den Verwendungdaten einiger Stempel geht hervor, dass es sich um "Wanderstempel" handelt. Die geringe Siedlungsdichte machte es erforderlich, dass kleine Posthaltereien durch private Umstände in benachbarte Orte verlegt werden mussten. Für einige Stempel waren ursprünglich nur die Namen der Verwaltungbezirke konzipiert. Wanderstempel kommen auch bei den Krone-Posthorn-Stempeln und besonders - durch die "namenlose" Konzeption bei den meisten Einkreis-Nummernstempeln Islands vor.

Besonderheiten bei Stempeln der Typen A und G

Entsprechend der Bezeichnungen in der nordischen Fachliteratur werden die Besonderheiten, wie auch die Stempeltypen, mit Großbuchstaben bezeichnet:

Literatur:
- Þór Þorsteins, "Saga póststöðvastimplanna", in Ausstellungskatalog der NORDIA '84, Reykjavík
- "Handbok över Ísländska stämplar av typerna D, A, G, C", Föreningen Íslandssamlarna, Stockholm 1997
- "Handbok över isländska Nummerstämplar", Föreningen Íslandssamlarna, Stockholm 1992, 2005
- Kohl's Briefmarkenhandbuch, 11. Auflage, Teil Island
- Günter Wahl, „Einige Besonderheiten der isländischen 22-mm-Antiqua-Stempel von 1873" in „Philatelistische Nachrichten" Nr. 2/2000 der FG Nordische Staaten e.V., Island-Seiten 521-524
- eigene Aufzeichnungen

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